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Moot-Court: Schüler/innen simulieren Strafverhandlung

Am Freitag, den 14. Juni 2024, fand im großen Verhandlungssaal des Amtsgerichtes Gifhorn eine Premiere statt – erstmals wurde dort eine Strafverhandlung unter Anleitung eines Strafrichters durch Schüler und Schülerinnen simuliert. Sie gehören einer Projektgruppe des 10. – 12. Jahrgangs des Sybilla-Merian-Gymnasiums in Meinersen an, die sich unter Führung ihrer für das Projekt verantwortlichen Lehrerin Anja Jabs an dem spannenden Konzept eines Moot Court ausprobiert haben.


Dabei erarbeiten unter Mitwirkung von Richterinnen und Richtern in einer üblicherweise zweitägigen Einführung in den Schulen die Schülerinnen und Schüler des Projektes die Grundlagen unserer Rechtsordnung. Für die Projektgruppe des Gymnasiums in Meinersen übernahm der beim Amtsgericht Peine als Strafrichter tätige Richter am Amtsgericht Jabs zusammen mit der dortigen Projektleiterin die Vorbereitungen in der Schule. Durch einen Besuch von Gerichtsverhandlungen vor Ort entsteht ein konkreter Einblick in die Praxis. Diesen gewannen die Schülerinnen und Schüler am Dienstag beim Besuch der denkwürdigen Strafverhandlung beim hiesigen Strafrichter am Amtsgericht Gifhorn (siehe Presseberichte), einer früheren Wirkungsstätte von RiAG Jabs. Am letzten Tag simulieren dann die Schülerinnen und Schüler selbst im Sitzungssaal des Gerichtes auf der Basis ihrer bisherigen Erkenntnisse unter fachkundiger Aufsicht eine Verhandlung. Und dies wurde dann für die Schülerinnen und Schüler aus Meinersen am Freitag auch zu einem echten Erlebnis: ausgestattet mit echten Roben mussten sie in den von ihnen übernommenen Rollen als Staatsanwältinnen, Verteidigerinnen, Schöffen und Richterin die Aussagen ihrer als Zeugen fungierenden Mitschüler/innen würdigen, um zu entscheiden, ob der den Angeklagten darstellende Mitschüler tatsächlich die vorgeworfene Tat beging und ob und wie er dafür zu bestrafen wäre. Ein spannender Blick in die Praxis sorgfältiger und gelegentlich schwieriger Sachverhaltsermittlung und Einzelfallbewertung auf der Basis des Gesetzes, der für die Teilnehmer/innen nicht nur interessant und erlebnisreich war. Ziel des Moot Courts ist überdies, neugierig auf Justiz und die dortigen Tätigkeitsfelder zu machen und den Blick für den Inhalt und Wert des Rechtsstaates zu schärfen, was offenkundig gelang.


„Ich freue mich, dass es den Schülern und Schülerinnen so viel Spaß gemacht hat und bedanke mich für die gelungene Kooperation mit dem Amtsgericht Peine und dem Sybilla-Merian- Gymnasium in Meinersen, die ganz wesentlich auf die Initiative des Kollegen Jabs zurückgeht. Er war selbst einmal beim Amtsgericht in Gifhorn als Richter tätig und hat uns nun eine spannende Anleitung für künftige weitere Moot Courts beim Amtsgericht Gifhorn gegeben“, resümierte die Direktorin des Amtsgerichtes Dr. Kieler und betonte zugleich das tatkräftiges Engagement von Anja Jabs. Dank ihr sei im Amtsgerichtsbezirk Gifhorn mit dem Gymnasium Meinersen das Neuland der zukunftsweisenden Zusammenarbeit zwischen Schule und Gericht in der so wichtigen Aufklärungsarbeit zum Thema Rechtsstaat betreten worden. Der nächste Moot Court beim Amtsgericht Gifhorn ist für Herbst diesen Jahres dann unter Leitung eines Richterkollegen aus Gifhorn geplant. Bewerbungen von interessierten Schulen oder Schulklassen würden gerne aufgenommen, „ab der 9. Schulklasse dürfte es für alle Schulen ein geeignetes Format sein“, so Dr. Kieler.

Fotografie zeigt den Aushang am Eingang zum Sitzungssaal 120 zum Projekt Moot-Court   Bildrechte: Amtsgericht Gifhorn
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